Buchwort

Als Buchwort (französisch mot savant, italienisch voce dotta) bezeichnet man ein Wort, das aus einer älteren Sprachschicht in eine jüngere Sprache (z. B. aus dem Lateinischen in eine der romanischen Sprachen) entlehnt wurde.

„Buchwörter […] sind Wörter, die zu einem bestimmten Zeitpunkt von Kennern des Lateinischen aus dem Lateinischen entlehnt […] und nach der einfachen Konversionsregel ins Romanische integriert wurden, der zufolge der Wortstamm unverändert blieb, die Wortendung jedoch dem einheimischen System anzupassen war.“

Definition von Helmut Lüdtke[1]

Buchwörter kommen in der Schriftsprache vor, sind aber oft auch in die allgemeine, gesprochene Sprache eingedrungen. Im Gegensatz zu Erbwörtern haben solche Wörter die lautgesetzlichen Veränderungen der Sprache nicht oder nur teilweise mitmachen müssen. Oftmals existieren Doubletten von Buch- und Erbwörtern, wobei meist eine Bedeutungsdifferenzierung in der jüngeren Sprachschicht auftritt.

Buchwörter finden sich in größerer Zahl in den modernen romanischen Sprachen, den neuindoarischen Sprachen und den neuarabischen Dialekten.

  1. In Geschichte des romanischen Wortschatzes, Bd. 2, 1968

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